Am Spalenberg 33, im „Haus zur Tanne“ befindet sich das Messerwarenfachgeschäft Ottenburg. Das Unternehmen wurde ursprünglich im Jahr 1807 von der Familie Birmann gegründet. Das Geschäft hat sich dann 1915 am Spalenberg niedergelassen. Dort hat 1942 Toni Ottenburg seine Lehre als Messerschmied begonnen und er hat später das Geschäft übernommen. Zusammen mit seiner Frau Erika hat er die Messerschmiede-werkstatt und den Laden bis vor ein paar Jahren geführt, bevor er sich daraus mit über 90 Jahren zurückgezogen hat. Die Kundschaft kommt aus Europa und der ganzen Welt. Erika Ottenburg führt das Geschäft mit viel Energie und Freude weiter. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.
QV-Innerstadt (QV): Können Sie uns etwas über sich sagen?
Erika Ottenburg (EO): Ich bin Ottenburg, Erika und das Geschäft heisst Ottenburg Toni.
QV: Seit wann gibt es das Geschäft?
EO: Seit 1807. Das ist das älteste Fachgeschäft für Messer und Scheren der ganzen Schweiz. Die Firma Victorinox ist 140 Jahre alt, und dieser Betrieb ist 211 Jahre alt.
QV: Was haben Sie alles im Sortiment? Ich sehe, das ist riesig.
EO: Kochmesser, Küchenmesser, Taschenmesser…. eine ziemlich grosse Auswahl.
QV: Ich sehe auch Messer für Gärtner, Kastanienmesser…
EO: Schneiderscheren, Coiffeurscheren, Nagelscheren, spezielle Lederscheren. Wir haben eine grosse Auswahl an speziellen Scheren und Messern.
QV: Kommt das Gastgewerbe zu Ihnen?
EO: Die kaufen das eher en Gros ein. Aber die Restaurants aus der Umgebung kommen schon auch zu uns. Dann kommen viele Touristen zu uns, die besuchen auch gern die engen Gässchen. Die gehen eher weniger in die Freie Strasse.
QV: Sind Sie hier im Quartier aufgewachsen?
EO: Nein, wir haben etwa 20 Jahre im St Alban gewohnt, bei der Papiermühle. Dann sind wir hier ins Haus gezogen.
QV: Ist Ihr Mann auch noch im Laden oder in der Werkstadt tätig?
EO: Nein, er ist letztes Jahr 90 Jahre alt geworden und arbeitet nicht mehr im Geschäft.
QV: Wie gefällt es Ihnen hier im Quartier?
EO: Wirklich sehr gut! Wir wohnen hier auch schon seit über dreissig Jahren.
QV: Sie haben diesen riesigen Ofen da im Laden. Benutzen Sie den noch?
EO: Nein, schon lange nicht mehr. Man könnte schon, aber es war immer sehr anstrengend, die Steinkohle aus dem Keller holen, vor allem für uns Frauen. Es hat aber jetzt eine Zentralheizung.